Kammerwahlen: Nordrhein & Westfalen-Lippe  

Der Verband der ZahnÄrztinnen stellt sich zur Zahnärztekammerwahl 2019. Zeit für Veränderung!

Im November/Dezember diesen Jahres finden die Kammerwahlen in Nordrhein und Westfalen-Lippe statt. Hier haben alle Mitglieder der jeweiligen Zahnärztekammern die Möglichkeit, ihre Stimme einer von mehreren regional aufgestellten Wahllisten zu geben. Auch der Verband der ZahnÄrztinnen hat hier eigene Listen aufgestellt und setzt sich für folgende Themen ein:

Parität in den Körperschaften

Wir fordern eine moderne geschlechter- und altersgerechte sowie eine den verschiedenen Berufsausübungsformen entsprechende Vertretung in den Körperschaften der Zahnmedizin, die der prozentualen Zusammensetzung der praktizierenden Zahnärzteschaft entspricht und somit auf die Belange der Basis adäquat eingehen kann. 

Erhalt der Freiberuflichkeit

Wir setzen uns ein für den Erhalt der Freiberuflichkeit bzw. der Selbstverwaltung, denn nur so hat die gesamte Zahnärzteschaft die Freiheit, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Staatsmedizin lehnen wir entschieden ab. 

Patient statt Profit

Wir fordern, auch in Zukunft selbstbestimmt eigenständige zahnärztliche Tätigkeiten durchführen zu können. Das heilberufliche Handeln als Zahnärztin/Zahnarzt in Anstellung oder Selbständigkeit soll frei von Sachzwängen erfolgen können, und Therapiefreiheit im Sinne des Patienten muss sichergestellt sein. 

Notdienstreform

Wir fordern eine grundlegende Reform des zahnärztlichen Notdienstes. Die Notdienstregelung muss familienkompatibel angepasst werden. Der nächtliche Notdienst bzw. die nächtliche Rufbereitschaft muss überdacht werden, zum Einen in Bezug auf ihre Notwendigkeit, zum Anderen sind Modelle zu überdenken, bei denen die Sicherheit der Diensthabenden gewährleistet werden kann. Der nächtliche Notdienst ist in der jetzigen Form nicht tragbar und unsicher. 

Abbau von Bürokratie

Wir fordern einen konsequenten Abbau der Bürokratie, die unsere tägliche Arbeit am Patienten erheblich belastet. Der hohe zeitliche und wirtschaftliche Aufwand steht in keinem rationalen und schon in gar keinem wirtschaftlichen Verhältnis. Wir fordern eine Verkürzung der Aufbewahrungsfristen, Abschaffung regelmäßiger Praxisbegehungen durch das Gesundheitsamt, Verlängerung der Fortbildungsnachweisfristen, Verringerung des Dokumentationsaufwandes etc. 

GOZ Punktwerterhöhung

Wir fordern den Punktwert der GOZ an die aktuelle Preisentwicklung anzupassen. Die Berechnungsgrundlage für den Punktwert der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) liegt seit 1988 unverändert bei 5,6241 Cent. Es ist an der Zeit, dass dieser Wert an die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung angepasst wird. 

Entwicklung/Stärkung von Praxisstrukturen

Wir setzen uns ein für Praxisstrukturen, die die Vereinbar- keit von Familie und Beruf zulassen, gleichermaßen für selbständige und angestellte Zahnärztinnen und Zahnärzte. 

Transparenz in den Körperschaften

Wir fordern eine Zahnärztekammer, die sich als moderner Dienstleister und Kooperationspartner der Zahnärzteschaft versteht. Hier sind kurze Wege zu den Verantwortlichen, sowie Erreichbarkeit, als auch mehr Homogenität und Transparenz in den Aussagen wünschenswert. Wir fordern eine Kernerreichbarkeit aller Kammerbereiche. 

Stärkung von alleinerziehenden Müttern und Vätern

Wir fordern, dass bei der Berechnung der Kammerbeiträge von Alleinerziehenden auf Antrag das Gehalt sowie die individuelle Leistungsfähigkeit Berücksichtigung finden, um einer unzumutbaren Belastung durch hohe Beiträge entgegenzuwirken. Wir setzen uns für die Prüfung vergünstigte Fortbildungsgebühren, das Angebot einer Kinderbetreuung während der Fortbildungen und im beruflichen Alltag sowie entsprechend Hilfestellungen bei dem Weg Alleinerziehender in die Selbständigkeit ein.

Plastikarme Praxis

Wir setzen uns ein für Maßnahmen zum Klimaschutz. Dazu gehören das Erarbeiten von Konzepten zur Abfall-, sowie Plastikvermeidung im Praxisalltag ohne zwanghafte Restriktionen. Zudem fordern wir die Abschaffung der Papierform bei Genehmigungen, HKP-/PA-KB-/Anträgen, Arbeitsvertragsgenehmigungen (für Assistentinnen/ Assistenten, Auszubildende, sonstige Meldungen) und Abrechnung.

Einschränkung der Bewertungsportale

Wir fordern eine Stärkung der Zahnärzte im Umgang mit Bewertungsportalen und Unterstützung der Zahnärzteschaft bei Löschung von Profilen bzw. Unterstützung bei gerichtlichen Auseinandersetzungen.

Unseren Flyer zum Wahlprogramm finden Sie HIER.

Bildquellen: Haus des guten Geschmacks / Björn Fehl